RGA: Rekordflut schwappt durch das Sportbad


Deutschlands Para-Schwimmer fühlen sich im Remscheider Sportbad am Stadtpark pudelwohl. Und so ist es kein Wunder, dass sie die Ausrichtung der Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften für Schwimmer mit Handicap immer wieder der SG Remscheid und dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW (BRSNW) anvertrauen. „Wir sind jetzt sieben Mal hintereinander in Remscheid, das spricht doch für sich!“, betont Marion Haas-Faller, Leistungssport-Koordinatorin Behindertensport.

Auch Ute Schinkitz, die Bundestrainerin, ist beeindruckt. „Wir kommen immer wieder gern“, zieht sie die Bilanz einer Lobeshymne auf die „liebevollen Gastgeber“ und die eingespielte Organisation. Dazu passt gut, dass die Para-Schwimmer im Sportbad am Stadtpark regelmäßig Top-Leistungen erzielen.

Daran knüpfte die Leistungselite auch am vergangenen Wochenende nahtlos an. Nachdem Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz die Titelkämpfe eröffnet hatte, dauerte es nur vier Minuten, bis der erste Rekord fiel. Verena Schott (Brandenburg) schlug in Europarekordzeit an. Damit nicht genug, schwamm Elena Krawzow (Berlin) über 50 m Brust neuen Weltrekord. Am Ende erreichte die Rekordflut acht Weltrekorde, vier Europarekorde und 49 nationale Rekorde. Eine großartige Bilanz, die von den Akteuren und dem Publikum gebührend gefeiert wurde.

Hilfreich dabei waren nicht nur die Lautsprecher-Hinweise auf neue Rekorde, sondern auch das neue Messsystem, das es leicht machte, die Zeiten auf einem großen Display zu verfolgen. Eine Verbesserung, mit der das Sportbad auch für künftige Großveranstaltungen fit gemacht worden ist. Dafür gebühre der EWR Dank, sagte SG-Geschäftsführer Dirk Jünger, der natürlich wegen der guten Resonanz und der erzielten Leistungen sehr zufrieden war.

Vor allem auch mit den drei Remscheider Lokalmatadoren. Anna Krzyzaniak (SG Bergisch Land, Startklasse S10/SB9, SM10) hatte am Ende ihre Bestzeiten über 100 m Schmetterling (1:21:03 min, 461 Punkte, 2. Platz Jugend B, 4. Platz offene Klasse) und 200 m Lagen (2:57:50 min, 544 Punkte, 2. Jugend B, 6. offene Klasse) um 2,2 Sekunden und 10,71 Sekunden verbessert. Über 200 m Lagen schwamm Anna in 2:57,50 Minuten auf Platz 2 Jugend B und Platz 6 offene Klasse. Damit war die junge Remscheiderin zufrieden, schließlich hatte sie ihre persönlichen Leistungen verbessert. Außerdem hatte sie sich für das Finale im großen Mehrkampf qualifiziert, bei dem sie am Ende den vierten Platz mit 2512 Punkten erreichte.

Der Remscheider Elias de Souza (SG Bayer, Jahrgang 2008, Startklasse S8/SB6/SM8) startete sechsmal. Er verbesserte sich bei seinem DM-Debüt über 100 m Freistil (1:43:82 min, 6. Platz Jugend D) um 25 Sekunden und über 50 m Rücken (0:54:95 min, Platz 5 Jugend D) um 5 Sekunden. Über 50 m Freistil (0:49:41 min, 6. Platz Jugend D) lag er sieben Sekunden unter seiner bisherigen Bestzeit. Über 400 m Freistil (7:23:53 min, schwamm er Platz zwei der Jugend D.

Hannes Schürmann (SG Bayer, Startklasse S7/SB7/SM7) nahm derweil Abschied vom Para-Leistungssport. Was seinen sportlichen Ehrgeiz kaum beeinträchtigte. Schürmann: „Das ändert nichts, ich will auch jetzt wieder gute Leistungen bringen.“ Wie gewohnt absolvierte er auch diesmal ein großes Programm, schwamm auf Treppchenplätze oder nah daran. Am Ende erreichte er im großen Mehrkampf mit 3233 Punkten den zweiten Platz. Das abschließende 400 m Freistilfinale war sein letzter Behindertensportwettkampf. Im Anschluss wurde er von Bernhardt von Welck, dem Vorsitzenden der Abteilung Schwimmen im deutschen Behindertensportverband, und Ute Schinkitz, Paralympische Bundestrainerin, verabschiedet.

Remscheider General-Anzeiger

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